Kapitel 14 Troja fährt weg!
Jetzt sind wir nur noch 6 Ponys.! Meine große Freundin Troja wurde gestern weggebracht. Mit Müh und Not haben Hermi und Edith sie verladen und sind davon gefahren.
Sie haben uns aber versprochen, dass wir sie wieder sehen werden. Hoffentlich nicht erst im Pferdehimmel. Aber wir vertrauen Hermi! Mich Chaoten hat sie ja auch wieder „repariert“.
Während des Zirkuskurses hat Troja viel gelegen, die Augen verdreht und trotz Schmerzmittel fürchterlich gestöhnt. Hermi kannte das ja schon, aber die anderen Kursteilnehmer waren fürchterlich erschrocken und haben Hermi morgens um 6 Uhr aus dem Bett geklingelt. Das ganze Wochenende kam immer wieder die Frage auf, ob man Troja erlösen soll oder ob man es verantworten kann, es weiter zu probieren. Als Pferd finde diese Diskussion echt doof, denn wenn ein Mensch vor Schmerzen nicht mehr laufen kann, schickt man ihn ja auch nicht gleich in den Himmel. Oder?
Hermi hatte dann ein langes Gespräch mit Peter und der hat ihr geraten, nach ihrem Gefühl zu entscheiden. Und Hermies Gefühl war ja klar: Troja sollte und wollte weiterleben. Doris, eine Freundin hatte die Idee sie zu Tatjana nach Melle zu bringen. Tatjana kennt sich mit Hufen gut aus und hat auch schon ein Pferd von Dosis gerettet.
Bestimmt wiehert sie die ganze Nacht nach uns. Wir sind auch ganz traurig! Hermi hat uns abends Bilder mitgebracht.
Unter Trojas angeklebten Hufschuhen hatten sich böse Geschwüre gebildet und alles war entzündet. Tatjana kriegt das aber wieder hin, meinte Hermi und nun drücken wir alle feste die Hufe für Troja.
Euer heulender Hermann
Kapitel 13 Peter Deicke
Letztes Wochenende war es dann endlich soweit. Am Freitag gegen 17.00Uhr füllte sich unser Hof langsam mit 9 Pferden und noch viel mehr Menschen. Da war richtig was los und Hermi wuselte aufgeregt von einer Ecke in die nächste. Aber irgendwann kehrte Ruhe ein.
Die Gastpferde bezogen ihre Paddocks, die Menschen versorgten ihre Tiere.. Es gab natürlich noch vereinzeltes Gequietsche über den Zaun, aber es bildeten sich auch schnell Freundschaften.
Insbesondere Moritz hat mal wieder allen gezeigt, dass er der Möchtegernboss ist und keine fremden Pferde hier duldet. Ich hab ihm dann in aller Ruhe erklärt, dass die ja nur für drei Tage hier bleiben und dann wieder abhauen, da hat er sich etwas beruhigt. Um 18.00 Uhr begann Peter mit seinem Unterricht. In einem Theorieblock spricht er immer zunächst über die Grundsätze der Pferdesprache und den richtigen Umgang mit uns Pferden. Ihr lacht? Ihr glaubt gar nicht, wie viele Teilnehmer schon beim Führen ihres Tieres nicht klar kommen. Menschen signalisieren uns durch ihre Körpersprache oft Dinge, die wir nicht verstehen können oder ganz anders interpretieren, als die Menschen es eigentlich meinen. Wenn alle ihre Tiere vernünftig führen, rückwärts richten und parken können, kommen die spannenderen Dinge. Peter erklärt erst den Menschen wie es funktioniert und dann wird gemeinsam geübt.
Hier zeigt er Uli, wie das Kompliment erlernt wird.
Es gab auch ganz gefährliche Sachen! Aber wie ihr seht, hatten wir gar keine Angst davor.
Und manche Teilnehmer waren von dem Kurs und den viele Eindrücken so erschöpft, dass sie erst mal eine Runde schlafen mussten…..
Ich war natürlich mittendrin und habe für Sauberkeit gesorgt. Hermi hatte ja keine Zeit.!
Mehr Bilder zum Zirkuskurs gibt es demnächst unter Zirkuslektionen Mai 2009 in der Bildergallerie. Im Mai 2010 wird Peter Deicke zum 10. Mal ins Ammerland kommen. Natürlich auf Hermanns Hof. Das wird bestimmt mit vielen Leckerlies gefeiert. Ich freu mich schon!
Euer Saubermann Hermann
Kapitel 12: Hermann stellt Peter Deicke vor
Vielleicht fragen sich immer noch einige von Euch, wer eigentlich Peter Deicke ist. Ich stell ihn Euch mal vor:….: Peter Deicke, Jahrgang 1930, ist vielseitig wie kaum ein anderer Ausbilder: ob z. B. Gärtner, Imker, Tanzlehrer oder Verfasser von Reiseberichten, Autor von Büchern übers Tanzen und Tauchen, oder Fecht und-Judolehrer, er hat viele Fähigkeiten und alle nutzt er im Umgang mit den Tieren. 1986 verwirklichte er einen Kindheitstraum und gründete den Familienpark Sottrum. Nicht die Tonstärke, sondern die Ausdrucksweise ist ausschlaggebend, deshalb flüstert Peter nicht nur, sondern bringt klar und deutlich, sowohl für Pferd und Mensch verständlich, die Dinge auf den Punkt. Er sieht den Sinn des Lebens im „Glücklich sein“ und möchte durch seine Seminare allen den Weg dorthin zeigen. Dabei scheut er sich nicht, auch die letzten Geheimnisse der Zirkuslektionen zu vermitteln, all sein Wissen und seine Erfahrung weiterzugeben ,auch, um aus dem Menschen ein berechenbares Pferd zu machen, das weder lügt, noch betrügt oder täuscht. Peter läßt sich nicht gerne zum Guru hoch stilisieren, sondern bleibt trotz seiner Erfolge ganz Mensch.
Ohne den sonst üblichen kommerziellen Schnick-Schnack der „Gurus“ zeigt Peter mit Stallhalfter und Strick die Grundlagen für weiteren Umgang mit Pferden, egal ob Reiten, Fahren, Bodenarbeit oder eben Zirkuslektionen.
Hermi hat Peter und sein Pony Rocky vor vielen Jahren auf einer Messe in Hannover kennengelernt und war von seinen Vorführungen total begeistert! Seitdem kommt Peter jedes Jahr mindestens einmal zu uns und zeigt Hermi und vielen anderen interessierten Pferdeleuten und ihren Tieren wie das so funktioniert mit der Pferdesprache.
Am letzten Wochenende war es dann wieder soweit. 9 fremde Pferde und jede Menge Menschen haben von Freitag bis Sonntag unseren Hof belebt um von Peter einiges zu lernen. Was alles passiert ist erzähle ich euch nächsten Freitag.
Bis dann, Euer schlauer Hermann
Kapitel 11: Vorbereitung für Peter Deicke
Momentan ist keine Zeit für meine Fahrausbildung.
Jede Menge Leute wuseln die ganze Zeit auf dem Hof rum.
Heute morgen war die nette gelbe Christina mit ihrem großen Trecker hier und hat ganz viele Muster auf den Reitplatz und unseren Auslauf gezogen. Hermi war ganz erfreut und meinte immer: Sieht das toll aus!“ Ich frage mich gerade, wie das aussieht, wenn wir da wieder drüber toben und ob sie dann immer noch so erfreut ist….
Dann kam der Hufschmied und hat an meiner großen Freundin Troja rum geschnibbelt und sich die Haare gerauft. Leider hat er auch hinten noch ein Hufgeschwür gefunden. Inzwischen weiß sie gar nicht mehr auf welchem Huf sie stehen soll und ich mach mir nun echt Sorgen. Armes Hottie! Sie liegt viel und stöhnt und Hermi liegt dann neben ihr und heult. Wie soll das nur weitergehen?
Nachmittags haben Gerhard und Alina selbst die verstecktesten Haufen von uns Ponys ausfindig gemacht und weggeschleppt. Hermi hat aussortiert und ganz viel in die schwarze Mülltonne geworfen. Ich hab natürlich erst mal kontrolliert, ob ich noch was gebrauchen kann und alles durchwühlt, war aber nix dabei. Hermi war ganz schön am Schwitzen und hatte sich eine interessante Flasche Gesöff dahin gestellt. Na, ihr wisst ja, wie neugierig ich bin …..aber als ich mit der Flasche im Mäulchen von dannen gezogen bin, war ihre Geduld zu Ende…
Morgen krieg ich wieder was zu tun, hat Hermi gesagt. Peter Deicke kommt. Ich freu mich schon! Das wird lustig und es gibt ne Menge Leckerlis. Letztes Jahr durfte ich da auch schon mit machen und hab unsere Steuerberaterin Birgit ganz schön auf Trab gehalten und sogar noch jede Menge Futter abgesahnt. Ganz viele Pferde waren bei uns zu Besuch, hier war richtig was los! Ich bin gespannt, was das Wochenende bringt. Ich werde Euch berichten.
Euer Zirkushermann
Kapitel 10: Hermann macht Fresspause
Heute hatte ich Pause und konnte mir die Wampe voll hauen. Aber seitdem Ute behauptet hat, ich sähe aus wie ein Hängebauchschwein, achte ich doch sehr auf meine Figur. Wer will sich denn so etwas nachsagen lassen?
Morgens waren die Tierärzte im Doppelpack da und haben Hermi wieder etwas Hoffnung gemacht. Troja hat angeblich ein fettes Hufgeschwür und das soll wieder gut werden! Tut zwar höllisch weh, soll aber nicht so schlimm sein Ich hab mich ja schon oft zu Troja durch die Bänder geschlichen und sie aufgemuntert (vor allem, wenn auf unserer Seite das Futter alle war…. ). Troja ist ja meine größte Freundin, die darf doch nach so einem langen Kampf nicht schlapp machen.
Euer Diäthermann
Kapitel 9: Hermann als Schwarzwälder Rückepferd
Eigentlich wollte Hermi heute gar nix mit mir machen, sie hat auf den Tierarzt gewartet, weil es Troja wieder schlechter ging. Der hat aber wegen einem anderen Notfall abgesagt und dann stand sie vorne am Zaun und pfiff nach mir. Hurra, ich bin natürlich sofort auf sie zu gewetzt, die Sache scheint ja allmählich echt spannend zu werden.
Diesmal hat sie mir noch mehr komische Sachen angezogen, fand ich aber nicht schlimm. Auch dass mir plötzlich so seltsame Ledersachen an die Hinterbeine kamen, hat mich gar nicht gestört. Ich bin halt ein ganz cooler!
Hermi hat meine Unerschrockenheit ganz viel gelobt und wir sind diesmal ohne weiße Taschentücher getrabt. Diese Lederteile am Popo waren zwar etwas ungewohnt, aber sie störten mich nicht weiter. Weil ich so gut drauf war, hat sie einen Balken angeschleppt und an die Strohbänder gebastelt. Hä, was wird das denn?
„Hermann, nun kannst du mal den Platz abziehen, mal sehn, ob das klappt.“ Klappte super. Allerdings muss ich zugeben, dass ich die Pylonen des Öfteren mal umgeworfen habe, der Balken war nämlich sooooo breit… da werde ich sicherlich noch üben müssen. Troja guckte auch sehr interessiert und humpelte eine ganze Runde hinter uns her. Sie dachte bestimmt, dass man den Balken fressen kann. Auch im Trab und auf einem großen Zirkel hab ich das Ding ordentlich hinter mir hergezogen. „Hey Hermann, Du bist ja so gut wie ein Schwärzwälder Rückepferd das Baumstämme zieht!“ Krasses Kompliment, oder? Ich war echt stolz auf mich. Am Schluss hab ich den Balken noch ein wenig übers Pflaster im Innenhof gezogen. Das schepperte ziemlich laut, hat mir aber keine Angst gemacht.
Ich bin gespannt, wann dieses große Ding kommt, dass mein Kumpel Tiger immer hinter sich her zieht!!! Ich glaube, das nennt man Kutsche.
Bis bald, Euer Schwarzwälder Hermann!
Kapitel 8: Blaue Tonnen und Hermann übt parken
Heute sah Hermi schon nicht mehr ganz so verschnupft aus. Nur ziemlich verheult, weil Troja wieder da rum lag und stöhnte. Da kriegt Hermi jedes mal einen Heulanfall!
Im Januar war irgendetwas giftiges im Heulageballen und innerhalb von wenigen Tagen wurden alle 7 Ponys richtig krank. Zuerst dachte der Tierarzt an Belastungsrehe, aber als wir dann alle Rehe und Koliken bekamen, war klar, dass da was mit dem Futter nicht stimmte. Das Zeug hat geschmeckt wie immer und es sah gut aus, aber Toxine sieht und riecht man auch nicht unbedingt. Ihr könnt Euch sicherlich vorstellen, was hier los war. Der Tierarzt stand jeden Tag auf dem Hof. Hermi bastelte kühlende Hufverbände, verteilte Medikamente und tröstete uns. Bis auf Jana und Troja haben sich alle relativ schnell wieder erholt. Troja allerdings sieht immer noch richtig schlecht aus, sie liegt viel und stöhnt und Hermi wollte sie schon mehrmals erlösen lassen. Aber das geht gar nicht, oder? Troja ist unsere Freundin und da muss man doch kämpfen, auch wenn es momentan sehr weh tut!
Jedenfalls habe ich mich dann scharrend an denn Zaun gestellt, damit Hermi endlich merkt, dass hier noch andere Ponys stehen, die dringend Zuwendung brauchen. Und es hat funktioniert!! Als erstes hat sie ein blaues Fass aus dem Auto gezaubert und neben unseren Wasserbehälter gestellt, damit wir uns daran gewöhnen.
Am besten sehen wir Pferde ja blaue und gelbe Sachen. Hat sie von Maike Geitner gelernt, hätte ich ihr aber auch so sagen können! Das Fass war ja leider leer, sone langweilige Sache, hab ich dann einfach umgeworfen……
Dann ging es endlich los auf den Platz! Hermi hatte ganz viele bunte Sachen aufgebaut. Da musste ich immer aufpassen, dass ich keine Pilonen umwerfe. Das war spannend. Erst haben wir alles im Schritt geübt und dann im Trab und dann war Hermi ganz schnell erschöpft und trötete hinter mir wie ein Elefant in ihre weißen Tücher. Am coolsten war die Sache mit dem Einparken. Pferde gelten ja im Straßenverkehr als Fahrzeuge, aber muss man sich da echt immer einen Parkplatz suchen???
Am Schluss durfte ich noch mit der gelben Fahne wedeln!
Ich hab mich sehr gut benommen.
Bis bald, Euer Parkpony Hermann
Kapitel 7: Hermi hat Schnupfen
Heute war wieder nix mit Ausbildung ! Stattdessen kam Hermi mit weißen Tüchern vor der Nase in den Stall an und nieste wie der Pudel:
Dann versuchte sie Trojas Ohren für Jenny zu fotografieren. Klappte aber nicht so recht weil Troja immer ihren Kopf zur Seite gedreht hat. Ich glaube Troja hat das gemacht, weil sie das verschnupfte Gesicht von Hermi nicht mehr ansehen konnte. Oder aus Angst vor den weißen Taschentüchern! Hermi sah aber auch wirklich schlimm aus und machte so seltsame Geräusche, fast wie Benjamin Blümchen. Kennt ihr den auch? Torrööö!
Ich bin gespannt, wann das hier endlich weiter geht! Ich werde Euch natürlich berichten. Einen schönen Feierabend wünscht Euch Euer, heute etwas enttäuschter, Hermann