Zirkus- und Wanderreitschule

Hermanns-Hof

Heike Kocherscheidt-Riemann
Edewecht - Osterscheps

Kapitel 3: Der erste Ausflug zum Sandweg

Liebe Freunde

Ich war ja schon ganz neugierig wie es weiter geht und als Hermi heute mit dem Halfter auf die Weide kam, bin ich ihr freudig entgegen getrabt. Bin halt ein arbeitswilliges Pony.
Das Putzen war wieder eine prima Sache, so werde ich den langen Zottelpelz endlich los und ihr könnt alle sehen, dass ich nicht nur eine Kampfkugel bin, sondern langsam Figur annehme!
Als ich fertig ausgerüstet war, meinte Hermi, dass wir heute mal ganz mutig sind. Hä?? Ich bin doch sowieso das mutigste Pony weit und breit!
Meinte sie wohl für sich selbst…..
Es ging gar nicht auf den Roundpen!!! Boor! Wir sind ins Gelände marschiert! Den Sandweg fand ich total spannend, aber der Trab war mir dann irgendwann zu langsam. Na ja, Hermi fluchte hinter mir, wahrscheinlich wollte sie nicht zugeben, dass sie nicht so schnell rennen kann, wie ich galoppieren.
Aber ich bin ja ganz nett, nach einiger Zeit und energischerem Zug von hinten hab ich mich überreden lassen wieder langsamer zu werden. Auf der kleinen Brücke haben wir Pause gemacht und ich konnte das Wasser der Aue von oben ansehen.

Hermann Brücke

Lustig waren auch die großen Kreise, die ich auf dem Sandweg laufen sollte. Ich hab natürlich mehrmals versucht auszubrechen und die andere Richtung einzuschlagen, aber da Hermi gar nicht gemeckert hat, sondern ganz ruhig am Sidepull gezupft und mit der Peitsche gezeigt hat, dass sie das blöde findet, hab ich schnell die Lust daran verloren und mich ordentlich benommen.
Nur auf dem Rückweg musste ich eben zeigen, wie stark ich bin. Da sollte ich doch kurz vor unserer Hofeinfahrt anhalten. Son Blödsinn, wo ich doch eigentlich wieder auf die Weide zu meinen Kumpels wollte. Da bin ich dann gestiegen. Aber anstatt zu fluchen lobte Hermi nur: „Toll Hermann, das sieht aber schön aus, Zirkuslektionen sind aber heute nicht auf dem Programm, das üben wir ein anderes mal.“ Hat die was genommen????
Als ich endlich ruhig stand, gab es ganz viel Lob und Feierabendbrötchen….
Also so schlimm scheint der Ernst des Lebens gar nicht zu sein!

Die gelbe Frau haben wir heute leider nicht wieder getroffen. Ich weiß jetzt aber wieso sie so gelb ist. Das ist eine Menschenkrankheit und heißt Gelbsucht. Gut, dass es die bei Pferden nicht gibt!

Bis bald, Euer Hermann

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