Zirkus- und Wanderreitschule

Hermanns-Hof

Heike Kocherscheidt-Riemann
Edewecht - Osterscheps

Kapitel 2: Der Ernst des Lebens beginnt

Montag, 04. Mai 2009 von he-wi

„Nun geht es los mit dem Ernst des Lebens“.
Meinte jedenfalls Hermi (Heikes Spitzname) als sie mit dem Putzkasten und lauter so einem Kram um die Ecke kam.
Wieso eigentlich?? Geputzt zu werden ist ein tolles Gefühl! Vor allem dieser kleine Wuschelhund, der so gerne auf mir reitet, kitzelt mich beim Putzen immer so schön.

Hermann wird geputzt

Das Sidepull kannte ich ja schon, fand ich nicht schlimm. Das wichtigste an dem Ding ist natürlich, dass ich zwischendurch mal fressen kann …findet Hermi aber gar nicht so witzig…..
Neu war aber heute, dass Hermi auf beiden Seiten Leinen an das Sidepull befestigte. Interessante Sache, warum macht sie das??

Das konnte ich im Roundpen dann aber ziemlich schnell feststellen: Ging doch das Umdrehen gar nicht mehr so einfach! Sonst rief sie „nein“ wenn ich mich umgedreht habe. Das konnte ich doch glatt ignorieren !!!! Nun klappte das aber plötzlich gar nicht mehr, sondern es zwiebelte ziemlich unangenehm, wenn ich versucht habe, rumzukaspern.

Hermann

Aber einmal konnte ich sie doch aus dem Konzept zu bringen. Da kamen zwei Frauen am Stall daher geritten und eine war mir sofort total sympathisch!!!
Die rief nämlich: „Quäl den armen Hermann nicht so!“ Recht hatte sie!!!!!

Zunächst bekam ich einen recht großen Schrecken, denn ich hatte noch nie in meinem Leben einen Menschen mit so einer seltsamen Hautfarbe gesehen. Ganz gelb war sie und sie hatte knall grüne Augen. Hermi hatte aber keine Angst vor dem gelben Menschen sondern schien sie gut zu kennen. Da wurde ich auch ganz mutig. Als die Frauen miteinander gequatscht haben, konnte ich die Gelegenheit ausnutzen und wunderbaren Leinensalat verursachen. Lustig wars!
Ich bin gespannt, wie der Ernst des Lebens weiter geht. Ich werde euch berichten!

Euer Hermann

Kapitel 1: Wie unser Hof zu seinem Namen kam

Mittwoch, 01. April 2009 von he-wi

Hallo, ich bin der Hermann!

Ich hieß nicht immer so, früher nannten mich alle „Lucky“. Ziemlich unpassend, denn ihr müsst wissen, dass ich zu dieser Zeit ein sehr unglückliches kleines Pony war. Mein Besitzer hatte keine Ahnung von Ponys und hat mich schon im Alter von anderthalb Jahren von großen kräftigen Mädchen auf gefrorenem Sandboden galoppieren lassen. Jede Widersetzlichkeit wurde mit Prügel bestraft, meine Leftzen waren eingerissen und wund von der Trense und mein junger Rücken hing durch. Ich konnte das alles nicht verarbeiten und wurde ein richtig böses Pony, das nur noch getreten und gebissen hat, niemanden an sich ran ließ und schließlich in einer dunklen kleinen Box landete. Mein Besitzer war froh, dass Heike mich nehmen wollte, er konnte die Box weiter vermieten und war mich endlich los.

Für mich begann mit dem Umzug im Dezember 2006 ein neues Leben, ich durfte endlich Pony sein, mit meinen Kumpels auf der Weide spielen und wurde nie mehr eingesperrt. Niemand setzte sich auf meinen Rücken oder schlug auf mich ein. Der Tierarzt, der mich gründlich untersucht hat, damit ich einen Equidenpass bekommen konnte, hat mein Alter aufgrund der Zähne auf zwei Jahre geschätzt. Und damit ich gar nicht mehr an mein altes Leben erinnert wurde, hat Heike mich in Hermann umgetauft. Ich bin inzwischen das Maskottchen vom Hof und wickle mit meinem ganzen Charme alle um den Huf.

Deshalb heißt unser schöner Stall nun Hermanns-Hof.

 

Euer Hofmaskottchen Hermann